Vorsorge
Vorsorge
Vorsorgen ist besser als Heilen: An diesem Leitsatz haben auch die Fortschritte der modernen Medizin nichts verändert. Neben einem ausgewogenen Lebensstil tragen regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen dazu bei, die Gesundheit langfristig zu schützen. Denn viele ernsthafte Erkrankungen, darunter auch Krebs, sind besser behandelbar, wenn Sie bereits im Frühstadium diagnostiziert werden.
Erfolgsgeschichte Darmkrebs-Vorsorge
In der Gastroenterologie kann vor allem die Darmkrebs-Vorsorge große Erfolge für sich verbuchen. Denn Darmkrebs entwickelt sich meist langsam und schleichend aus gutartigen Vorstufen. Werden diese rechtzeitig gefunden und eliminiert, dann lässt sich vielfach sogar verhindern, dass Darmkrebs entsteht. Deshalb wird heute zur allgemeinen Darmkrebs-Vorsorge ab 50 Jahren geraten. In bestimmten Fällen kann die Untersuchung auch schon für Jüngere sinnvoll sein.
Besser vorsorgen mit maßgeschneiderten Strategien
Die Zukunft der Medizin liegt in personalisierten Behandlungen. Auch im Bereich der Vorsorge sind individualisierte Strategien auf dem Vormarsch. Diese orientieren sich an persönlichen Risikofaktoren: etwa einer familiären Vorbelastung oder bestehenden Grunderkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis über Ihr persönliches Krankheitsrisiko und erarbeiten gemeinsam Strategien, um Ihre Gesundheit möglichst lange zu bewahren.
Zu den wichtigsten gastroenterologischen Früherkennungs- und Vorsorge-Untersuchungen zählen:
Vorsorge-Koloskopie (Darmspiegelung)
Darmkrebs entwickelt sich fast immer aus harmlosen Vorstufen, sogenannten Darmpolypen bzw. Adenomen. Diese Schleimhaut-Veränderungen sind zunächst gutartig, können über die Jahre aber bösartig werden. Das Tückische daran ist: Darmpolypen oder auch Tumore im Anfangsstadium machen meist nicht durch spürbare Beschwerden auf sich aufmerksam.
Hier setzt die Vorsorge-Koloskopie an: Im Zuge einer Darmspiegelung wird gezielt nach verdächtigen Veränderungen der Darmschleimhaut gesucht. Darmpolypen kann der Arzt oder die Ärztin in der gleichen Sitzung schmerzlos entfernen, so dass sich kein Darmkrebs daraus entwickeln kann. Die Koloskopie gilt als Goldstandard in der Darmkrebs-Vorsorge und Früherkennung, weil sie das Erkrankungsrisiko deutlich senkt bzw. die Heilungschancen verbessert.
Die Vorsorge-Koloskopie wird allgemein für gesunde Menschen ab 50 Jahren empfohlen, weil Darmkrebs überwiegend erst ab diesem Alter entsteht. Sollten spezielle Risikofaktoren vorliegen, etwa eine familiäre Vorbelastung, ist ein früherer Beginn sinnvoll.
Fäkal okkulter Bluttest (FOBT)
Eine weitere Methode zur Darmkrebs-Vorsorge ist der sogenannte fäkal okkulte Bluttest oder kurz FOBT.
Mit diesem Test lassen sich kleinste Mengen von Blut im Stuhl nachweisen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind. Der Hintergrund ist, dass Darmpolypen und vor allem Tumore im Magen-Darm-Trakt häufig bluten. Ein Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl kann daher ein Hinweis auf Darmkrebs oder seine Vorstufen sein.
Trotzdem bedeutet ein positives Testergebnis noch lange nicht, dass man wirklich Krebs hat. Oft stecken andere Ursachen wie Hämorrhoiden, ein Magengeschwür oder Entzündungen der Darmschleimhaut dahinter. Umgekehrt lässt sich Darmkrebs durch ein negatives Testergebnis nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen. Der fäkal okkulte Bluttest ist daher etwas weniger treffsicher als die Vorsorge-Koloskopie (Darmspiegelung).
Trotzdem ist der fäkal okkulte Bluttest eine Alternative, wenn man keine Vorsorge-Koloskopie wahrnehmen möchte. Der Stuhltest bedeutet weniger Aufwand und man muss sich dafür auch nicht speziell vorbereiten oder Abführmittel einnehmen. Wird Blut im Stuhl nachgewiesen, ist anschließend aber oft eine Darmspiegelung notwendig, um die Blutungsquelle ausfindig zu machen.
Die Testmaterialen für den fäkal okkulten Bluttest erhalten Sie in unserer Praxis, wo Sie Ihre Stuhlprobe anschließend auch abgeben können.
Leber-Check
Die Leber hat grundsätzlich eine hohe Selbstheilungsfähigkeit: Viele Erkrankungen lassen sich im Frühstadium ausgezeichnet behandeln, manchmal bereits durch eine Änderung des Lebensstils. Allerdings macht eine erkrankte Leber oft nicht auf sich aufmerksam, denn ihr Gewebe ist frei von Nerven. Gezielte Vorsorge-Untersuchungen sind daher sehr sinnvoll, wenn Risikofaktoren vorliegen, die nachweislich die Leber belasten.
Zu diesen Risikofaktoren zählen:
- Übergewicht
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Insulinresistenz als mögliche Vorstufe eines Diabetes mellitus (Prädiabetes)
- erhöhter Alkoholkonsum
Falls bei Ihnen einer oder mehrere dieser Risikofaktoren vorliegen, sollten Sie Ihre Leberwerte regelmäßig kontrollieren lassen. Veränderte Leberwerte geben empfindliche Hinweise auf eine beginnende Leber-Erkrankung oder eine Störung der Leberfunktion. Rechtzeitig erkannt, lässt sich gegensteuern, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Wenden Sie sich für ein persönliches Beratungsgespräch gerne an unsere Praxis.
FAQs
Vorsorge setzt an, noch bevor eine Erkrankung entsteht. Bei der Früherkennung geht es hingegen darum, eine Erkrankung in einem möglichst frühen Stadium aufzudecken. Dann sind die Heilungschancen besser oder man kann zumindest den weiteren Fortschritt verzögern.
Oft ist eigentlich Früherkennung gemeint, wenn man von „Vorsorge-Untersuchungen“ spricht. Eine Ausnahme ist die Darmspiegelung (Koloskopie), die zugleich der Früherkennung und der Vorsorge dient. Denn während der Untersuchung lassen sich mögliche Krebsvorstufen (Darmpolypen) aufspüren und in der gleichen Sitzung entfernen. Das kann verhindern, dass Krebs entsteht.
Statistiken zeigen: Mehr als 90 Prozent aller Darmkrebs-Erkrankungen treten bei Menschen auf, die über 50 Jahre alt sind. Deshalb wird die Darmkrebs-Vorsorge allgemein ab 50 Jahren empfohlen.
Falls spezielle Risikofaktoren vorliegen, ist jedoch ein früherer Beginn sinnvoll. Das gilt etwa, wenn Darmkrebs-Fälle in der Familie aufgetreten sind, was auf ein genetisches Risiko hindeuten kann. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können das Darmkrebs-Risiko erhöhen. Vor allem nach längerer Erkrankungsdauer sind daher regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen sinnvoll.
Darmkrebs entwickelt sich in den meisten Fällen sehr langsam. Deshalb ist bei einem unauffälligen Ergebnis erst nach 10 Jahren die nächste Vorsorge-Koloskopie notwendig. Falls bei der Untersuchung mögliche Krebs-Vorstufen gefunden wurden, sollte die Untersuchung gegebenenfalls in kürzeren Zeitabständen erfolgen. Das genaue Intervall hängt von Ihrem Befund ab. Auch bei vorhandenen Risikofaktoren wie einer genetischen Vorbelastung werden die Untersuchungen normalerweise in kürzeren Zeitabständen wiederholt.
Eine mögliche Alternative zur Darmspiegelung (Vorsorge-Koloskopie) ist der Test auf verstecktes Blut im Stuhl (fäkal okkulter Bluttest). Er kann Hinweise auf Darmkrebs oder seine Vorstufen geben, da Darmpolypen und vor allem Tumore im Magen-Darm-Trakt häufig bluten. Der Stuhltest ist aber etwas weniger treffsicher als die Darmspiegelung, da Blut im Stuhl oft auch andere Ursachen hat.
Falls verstecktes Blut im Stuhl nachweisbar ist, muss man gezielt nach der Blutungsquelle suchen. Dazu kann im Anschluss eine Darmspiegelung notwendig sein.