Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
Essen ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität. Zugleich hat die Ernährung großen Einfluss auf die Gesundheit: Ungünstige Essgewohnheiten können den Nährboden für Erkrankungen bereiten oder ihren Verlauf verschlimmern. Umgekehrt lassen sich viele Beschwerden durch eine angepasste Ernährung lindern. Gerade bei Stoffwechsel-Störungen wie Diabetes mellitus oder einer Fettleber-Erkrankung ist eine Ernährungsumstellung daher ein zentraler Therapie-Baustein, um die Gesundheit langfristig zu erhalten. Doch auch Erkrankungen der Verdauungsorgane, die nicht ursächlich mit der Ernährung zu tun haben, verlangen oft nach Anpassungen im Essverhalten.
Ausgewogene Ernährung kann vorbeugen und heilen
Wenn eine ernährungsbedingte Erkrankung vorliegt oder Beschwerden durch das Essverhalten beeinflussbar sind, können Ärzt:innen eine Ernährungstherapie verordnen. Diese wird durch geschulte Fachkräfte für Diätologie durchgeführt. Dabei gibt es keine Pauschalrezepte. Unsere Expert:innen legen großen Wert darauf, Sie individuell zu betreuen und ein auf Ihre Situation abgestimmtes Ernährungskonzept zu erarbeiten. Eine Ernährungsberatung kann auch vorbeugend sinnvoll sein, um ernährungsbedingte Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Individuelle Betreuung – wissenschaftlich fundiert
In unserer Privatordination für Gastroenterologie und Hepatologie verstehen wir die Ernährungstherapie und Ernährungsberatung daher als wesentlichen Bestandteil unseres ganzheitlichen medizinischen Angebots. Unser Ziel ist es, Ihnen eine qualifizierte Beratung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft anzubieten, individuell an Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ihre Lebenssituation angepasst.
Eine diätologische Beratung bzw. eine Ernährungstherapie kann u.a. aus folgenden Gründen sinnvoll sein:
Bei chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Chronische Erkrankungen der Verdauungsorgane verlangen oft eine angepasste Ernährung: Manche Nahrungsmittel können die Beschwerden bzw. den Krankheitsverlauf verschlimmern oder werden in bestimmten Krankheitsphasen nicht gut vertragen.
Eine Ernährungstherapie oder diätologische Beratung unterstützt Sie dabei, im Alltag gut mit Ihrer Erkrankung umzugehen. Wir empfehlen eine Ernährungstherapie u.a. bei diesen Erkrankungen:
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Reizdarmsyndrom
- Gastritis (Magenschleimhaut-Entzündung)
- Sodbrennen und Reflux-Krankheit
- chronische Verstopfung
- Tumore des Magen-Darm-Trakts
- Fettleber-Erkrankung
Ziel der Ernährungstherapie ist es, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, die Lebensqualität zu erhöhen und eine Mangel- oder Fehlernährung zu vermeiden.
Bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Die Diagnose einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit kann bedeuten, auf viele gewohnte Speisen plötzlich verzichten zu müssen. Da Inhaltsstoffe wie Gluten, Laktose oder Fruktose in zahlreichen Lebensmitteln und vor allem in verarbeiteten Produkten enthalten sind, wird die Ernährung für Betroffene oft zur täglichen Herausforderung.
Unsere diätologischen Expert:innen unterstützen Sie im Umgang mit der Unverträglichkeit und helfen Ihnen dabei, sich ausgewogen und vielfältig zu ernähren. Je nach Diagnose können sehr unterschiedliche Maßnahmen notwendig sein: Während es etwa bei einer Zöliakie wichtig ist, Gluten (Klebereiweiß) strikt zu vermeiden, geht es bei anderen Unverträglichkeiten eher darum, sich an das individuell verträgliche Maß heranzutasten.
Bei Übergewicht und Adipositas
Übergewicht und Adipositas sind chronische Erkrankungen mit erheblichen Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität. Da die Ursachen vielfältig und im Einzelfall unterschiedlich sind, ist im ersten Schritt immer eine sorgfältige medizinische Abklärung notwendig. Bei der anschließenden Behandlung stellt die Ernährungstherapie einen zentralen Baustein dar.
In der Ernährungstherapie geht es darum, individuelle Ursachen zu erforschen und an einer langfristigen und nachhaltigen Umstellung der eigenen Essgewohnheiten zu arbeiten. Dabei werden immer auch Ihre Vorlieben und Ihr beruflicher und familiärer Alltag berücksichtigt, um Lösungen zu finden, die für Sie persönlich umsetzbar sind.
Eine langfristige Ernährungsumstellung ist meist erfolgversprechender als rigide Diäten, verlangt aber Zeit und Geduld. Mit professioneller Unterstützung fällt es vielen Betroffenen leichter, motiviert zu bleiben, auch wenn das Gewicht zwischendurch einmal stagniert oder sogar wieder steigt. Oberstes Ziel ist es immer, die durch das Übergewicht ausgelösten Gesundheitsrisiken langfristig zu senken. Dazu reicht mitunter schon eine moderate Gewichtsreduktion, wenn sie danach auch gehalten wird.
Nach Magen-Darm-Operationen
Chirurgische Eingriffe im Magen-Darm-Trakt können zu vielfältigen Veränderungen der Verdauungsfunktion führen. Je nach Eingriff werden bestimmte Lebensmittel oft nicht mehr gut vertragen und unter Umständen schlechter verwertet. Viele Betroffene leiden auch unter Appetitlosigkeit, die einerseits durch die Folgen der Operation, andererseits durch die Grunderkrankung bedingt sein kann.
Eine Ernährungstherapie oder Ernährungsberatung hilft in dieser Situation, einer Mangelernährung und einem ungewollten Gewichtsverlust entgegenzuwirken. Betroffene lernen, mit der veränderten Situation umzugehen und ihre Ernährung so anzupassen, dass sie gut verträglich, aber dennoch vielfältig und nährstoffreich ist.
FAQs
Unter Ernährungsberatung versteht man die Arbeit mit gesunden Menschen. Beispielsweise haben Schwangere, Stillende, ältere Menschen oder Kleinkinder oft besondere Bedürfnisse, wenn es um die Ernährung geht. Eine Ernährungsberatung vermittelt Informationen über ausgewogene Mahlzeiten und hilft bei konkreten Fragen zum Essverhalten oder zur Lebensmittel-Auswahl. Sie trägt so auch zur Vorbeugung von ernährungsbedingten Erkrankungen bei.
Die Ernährungstherapie richtet sich an Menschen mit Erkrankungen – vor allem solchen, die ernährungsbedingt sind. Dazu zählen beispielsweise Übergewicht und Adipositas, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder eine Fettleber-Erkrankung. Durch eine gezielte Umstellung der Ernährung soll der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst und die Lebensqualität erhöht werden.
Ernährungsmedizin ist eine wissenschaftliche Fachrichtung, die sich mit dem Beitrag der Ernährung zur Vorbeugung, Heilung oder Linderung von Krankheiten befasst. Ärztinnen und Ärzte können in Österreich durch eine Zusatzausbildung ein Diplom für Ernährungsmedizin erlangen.
Ernährungsberatung ist in Österreich als Gesundheitsgewerbe gesetzlich reglementiert und darf nur von Personen mit einer einschlägigen Berufsausbildung angeboten werden. Dazu zählen:
- Ärzt:innen
- Fachkräfte für Diätologie
- Ernährungswissenschaftler:innen
Wer „Ernährungscoaching“ oder „Ernährungstraining“ anbietet, hat oft keine dieser Ausbildungen abgeschlossen und ist daher fachlich nicht qualifiziert.
Eine Ernährungstherapie für Menschen mit ernährungsbedingten Erkrankungen dürfen in Österreich nur folgende Berufsgruppen durchführen:
- Ärzt:innen mit Zusatzausbildung Ernährungsmedizin
- Fachkräfte für Diätologie (nach ärztlicher Verordnung)
- Diplomiertes Gesunden- und Krankenpflegepersonal (unter ärztlicher Anleitung)
Diätologie befasst sich allgemein mit verschiedenen Ernährungsformen und ihrem Einfluss auf die Gesundheit. Anders als in der Umgangssprache sind damit nicht nur Reduktionsdiäten zum Abnehmen gemeint.
Diätologie ist in Österreich ein gesetzlich anerkannter Gesundheitsberuf, die Ausbildung erfolgt an Fachhochschulen. Diätolog:innen sind berechtigt, auf ärztliche Verordnung ernährungstherapeutische Maßnahmen umzusetzen.
Nein, an vorderster Stelle steht Ihre Gesundheit und Lebensqualität. Dazu zählt auch eine möglichst vielfältige Ernährung. Einschränkungen sollten nur erfolgen, soweit sie wirklich medizinisch notwendig sind. Die Diätologin oder der Diätologie wird Ihre persönlichen Vorlieben erfragen und so weit als möglich berücksichtigen.